Die Internationalistenagenda

Pandemie, Klimawandel, Ost-West-Konflikt und immer lauter werdende Forderungen nach einer multipolaren Welt sind nichts anderes, als die Werkzeuge einer globalen Inszenierung zur Etablierung einer Weltordnung unter totaler Kontrolle der UNO.

Globale Inszenierungen müssen eines sein – perfekt geplant. Und eines kann man den Machern dieser inszenierten Psychologischen Operation nicht vorwerfen – eine schlampige Planung. Die Basis für die nun bevorstehende totale Übernahme der Welt wurde akribisch geplant, perfekt ausgearbeitet und über viele Jahrzehnte aufgebaut. Die Initialzündung für den Übergang in eine, mit den Mitteln der Digitalisierung kontrollierte, Klimadiktatur, war eine globale Gesundheitskrise. Der nächste Schritt war ein inszenierter Ost-West-Konflikt. Und der finale Schritt, in eine endgültig von Großkonzernen und Finanzeliten gesteuerte Weltordnung, wird gerade mit den immer lauter werdenden Forderungen nach einer multipolaren Weltordnung souveräner Staaten in die Wege geleitet.

Doch geht es wirklich um eine multipolare Weltordnung, in der jeder Staat seine souveräneren Entscheidungen fällen und jeder Mensch seinen ganz persönlichen Lebensstil pflegen kann? Unzählige offizielle Veröffentlichungen, zahlreiche internationale Veranstaltungen und die Aussagen einer großen Anzahl an Staatenlenker weisen eher darauf hin, dass sich hinter dieser multipolaren Welt eine multilaterale Welt versteckt. Das heißt, eine Welt, in der einzelne Regionen in unwichtigen Dingen zwar entscheiden können, also quasi-souverän sind, wo die großen und wichtigen Entscheidungen aber von einer zentralisierten Macht gesteuert werden.

Dass es sich eher um Letzteres handeln dürfte, dafür sprechen die Fakten: So haben die Außenminister Frankreichs und Deutschlands 2020 die „Allianz für Multilateralismus” https://multilateralism.org/the-alliance/ ins Leben gerufen, wobei im Zentrum dieser multilateralen Ordnung die UNO stehen soll. Auf der Website des Auswärtigen Amtes finden wir dann auch, was mit Multilateralismus im Detail gemeint ist:

„Der Krieg in Syrien, der Klimawandel oder das Coronavirus: Globale Probleme und internationale Krisen lassen sich nur gemeinsam lösen. Das ist der Kerngedanke des Multilateralismus. (…). Deshalb engagiert sich Deutschland in der Allianz für Multilateralismus weltweit für eine enge Zusammenarbeit der Staaten und eine regelbasierte Ordnung.”

Deutschland steht also nicht nur an vorderster Front, es treibt die Forderung nach der Umsetzung dieses unter UNO-Kontrolle stehenden Multilateralismus sogar weltweit voran. Dass mit dieser „regelbasierten Ordnung” eine „regelbasierte Weltordnung“ gemeint ist, schreibt auch Jörg Lau in seinem Artikel „Regelbasierte Weltordnung – In 80 Phrasen um die Welt“. Und Lau hat recht, denn im Zentrum dieser „neuen” Ordnung, soll eine supranationale Organisation stehen – die UNO. Weiter schreibt Lau:

“Still und leise, fast klammheimlich, ist der Kampf für eine ‘regelbasierte Weltordnung’ zum höchsten und letzten Zweck der deutschen Außenpolitik avanciert. Kein Grundsatztext kommt mehr ohne diese Phrase aus. Im Koalitionsvertrag findet man sie gleich viermal, in leichter Variation etwa als ‘regelbasierte internationale Ordnung’. Und als Deutschland sich zuletzt als nichtständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat bewarb, stand in einer Bewerbungsbroschüre: ‘Als global vernetztes Land setzen wir uns für eine regelbasierte Weltordnung ein, die von der Stärke des Rechts und nicht durch das Recht des Stärkeren geprägt ist’.“

Was Lau schreibt, ist richtig, doch vergisst er bei seinen Ausführungen, dass der Schrei nach einer „regelbasierten Weltordnung“ kein Alleingang Deutschlands ist. Sämtliche UNO-Mitgliedsstaaten haben sich darauf verständigt, auch diejenigen, die sich jetzt scheinbar bekriegen. Der Multilateralismus war von Anfang an in die DNA der UNO integriert, wurde bisher aber nur halbherzig umgesetzt. Doch das soll sich nun ändern: Die UNO und ihre Mitgliedsstaaten haben sich auf die Wiederbelegung des Multilateralismus geeinigt und ihn zur neuen Weltordnung erkoren. In dieser neuen Weltordnung wird die Rolle der Weltpolizei – oder besser der Weltregierung – nicht mehr den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) zukommen, sondern den von internationalen Lobbyisten des Großkapitals durchsetzten Vereinten Nationen (UNO). Pandemie, Klimakrise und Krieg sind meiner Ansicht nach nur Scheingefechte, um diese neue Weltordnung möglichst widerspruchslos etablieren zu können.

Der prominenteste Vertreter einer multipolaren Weltordnung ist ausgerechnet ein Russe, der politische Philosoph, Autor und frühere Putin-Berater Alexander Dugin. Aber auch die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) sollen, wenn man den zahlreichen Medienberichten glaubt, an vorderster Front bei der Forderung nach einer multipolaren Welt stehen. Wie realistisch ist es also, dass die Länder, die hinter der UNO und ihrem wiederbelebten Multilateralismus stehen, plötzlich nach einer multipolaren Welt rufen. Traurig ist, dass leider immer mehr Menschen – viele davon im Widerstand – auf diesen Trick von einer multipolaren Welt hereinfallen, ja, sogar glauben, diese würde den Westen aus dem Würgegriff der USA befreien. Einige Menschen gehen sogar so weit, Wladimir Putin als eine Art Retter für Deutschland zu sehen. Woher kommen solche Annahmen und wie realistisch sind sie? Wie die nachfolgenden Ausführungen zeigen werden, sind sie nicht nur unrealistisch, sie sind völlig aus der Luft gegriffen.

Würden die BRICS-Staaten tatsächlich etwas anderes als die Industrienationen wollen, weshalb unterstützen sie dann sämtliche UNO-Ziele, die regelbasierte Ordnung, die Klimaziele von Paris und die Agenda 2030? Weshalb haben alle UNO-Mitgliedsstaaten – auch Russland und die anderen BRICS-Staaten – die Agenda 2030 in ihre Regierungsprogramme implementiert? Und kämpft der Westen, unter Führung der USA, tatsächlich gegen Putins Russland oder ist das Schauspiel, dass uns hier in prächtigen Farben vorgeführt wird, nichts anderes als ein billiger Schaukampf für eine weitgehend ignorante Masse?

Geht es bei dieser perfekt inszenierten psychologischen Operation vielleicht nur darum, das Zepter von der westlichen Welt, unter Führung der USA, nun ganz offiziell an eine von Grund auf erneuerte UNO zu übergeben, in der undemokratische Staatenlenker die Oberhand besitzen? Wären die BRICS-Staaten gegen diese von der UNO kontrollierte Weltordnung, weshalb sollten Inhalt und Wortwahl ihrer Beschlüsse und Stellungnahmen so gut wie deckungsgleich mit den zahllosen Abhandlungen der zahlreichen UNO-Organisationen sein? Und auch das jüngst in Moskau statt gefundene globale Finanzforum, zeigt recht eindrücklich, wer auch in Russland die Hosen an hat – einer ist es mit Sicherheit nicht: Wladimir Putin.

Globales Finanzforum ECUMENE 2022

Obwohl das vom 28. bis 30. September 2022 in Moskau statt gefundene Forum eine wichtige jährliche Veranstaltung ist, war es keinem alternativen Medium mit größerer Reichweite eine Nachricht wert. Dabei zeigt das dreitägige „Globale Finanzforum ECUMENE 2022” in aller Deutlichkeit, wie wichtig Russland bei der Umsetzung der globalen Nachhaltigkeits- und Klimaagenda tatsächlich ist. Hauptsponsor von ECUMENE 2022 war die Gazprombank, die in ihrer Presserklärung die Fakten auf den Tisch legt:

„Die wichtigsten Aufgaben des Forums sind die Förderung der Position Russlands im Rahmen der globalen Agenda für nachhaltige Entwicklung, die Entwicklung neuer Trends im Bereich ESG (Das Akronym ESG steht für Environmental, Social, Governance) für den Zeitraum von 2030 bis 2050 und die Umsetzung des Programms der Gemeinsamen Agenda (Our Common Agenda) der Vereinten Nationen.”

Auch die Diskussionen der Veranstaltung, an denen mehr als 120 Redner aus 22 Ländern teilnahmen und die online von über 300.000 Zuschauern aus 83 Ländern verfolgt wurden, waren ein exaktes Abbild der UNO-Agenden. Dass auch Russland unter dem Einfluss von UNO-Organisationen und Internationalisten steht, ergibt sich auch aus dem Text auf der Website des Forums:

„ECUMENE 2022 ist eine Expertenplattform zur Erörterung von Schlüsselfragen der langfristigen nachhaltigen Entwicklung der Weltwirtschaft, der Harmonisierung und Verbesserung der Finanzagenda und der Entwicklung neuer Ansätze für die Umsetzung der wichtigsten Ziele des Pariser Abkommens. Jedes Jahr werden die Ergebnisse der intensiven Diskussionen des Forums auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP) vorgestellt.” Etwas mehr zum Klimagipfel am Ende dieses Artikels.

Auch die Unterstützer des Forums machen klar, wer hier die Strippen zieht: UNO, UNO Environmental Programme, die Finanzinitiative des UNO Environmental Programms, United Nations Global Compact, United Nations Climate Change, United Nations Decade on Ecosystems Restoration 2021 – 2030, Convention on Biological Diversity, WWF, International and Comparative Law Research Center.

Nationale Unterwanderung durch internationale NGOs

Alle Länder, die sich dem Multilateralismus unterworfen haben, und da macht leider – auch wenn es vielen wehtun wird – auch Russland keine Ausnahme, wurden in den letzten Dekaden von international agierenden NGOs regelrecht unterwandert. Eine solche Organisation ist auch der „International and Comparative Law Research Center (ICLRC)” (Forschungszentrum für internationales und vergleichendes Recht). Die gemeinnützige NGO sitzt zwar in Russland, ist aber international ausgerichtet. So führt sie nicht nur Projekte zur Förderung des Studiums des internationalen Rechts durch, auch die restliche Agenda macht ihre Ziele deutlich.

Um auf Notfälle wie die COVID-19-Pandemie künftig national wie auch international besser reagieren zu können, analysiert der ICLRC die besten Ansätze und Praktiken und schlägt neue Leitlinien und Mechanismen vor. Im Bereich der nachhaltigen Entwicklung befasst sich die NGO mit internationalen und ausländischen Klimaregelungen, Unternehmensstrategien zur Verringerung der Kohlenstoffintensität ihrer Prozesse und den rechtlichen Mechanismen zur Minimierung potenzieller sozialer und wirtschaftlicher Risiken. Und „last but not least” geht es um die Harmonisierung der rechtlichen Mechanismen zur Regelung des grenzüberschreitenden Handels, um ein günstiges Investitionsklima und ein vertrauensvolles Umfeld auf den verschiedenen Märkten zu schaffen.

Dabei liegt der Schwerpunkt auf internationalen Instrumenten zur Vereinheitlichung von Handelsbeziehungen und zur Behandlung von Handelsstreitigkeiten, die im Rahmen der Regelwerke UNCITRAL (Kommission der Vereinten Nationen für internationales Handelsrecht), UNIDROIT (Internationales Institut für die Vereinheitlichung des Privatrechts) sowie anderen internationalen Organisationen ausgearbeitet werden. Die UNCITRAL ist eine reine UNO-Organisation. UNIDROIT wurde 1926 als Hilfsorgan des Völkerbundes (League of Nations) gegründet und nach dem Ende des Völkerbundes, 1940, auf der Grundlage eines multilateralen Abkommens, neu gegründet. Der Völkerbund aber ist nichts anderes als der „Vorläufer” der UNO.

Die Globalisierung und der Kapitalismus sind – anders als man uns gerade erzählt – nicht wirklich tot. Beide sollen nur von Grund auf erneuert und perfektioniert werden, damit sie ausschließlich den Richtigen dienen. Der Mittelstand soll nicht mehr partizipieren, sondern vernichtet werden, um den gesamten Kuchen, der in den nächsten Jahren erheblich schrumpfen wird, internationalen börsennotierten Großkonzernen, Oligarchen sowie der herrschenden Finanzelite zufließen zu lassen. Und damit das auch funktioniert, braucht es die ESG-Ziele, für deren Umsetzung kleinere Unternehmen niemals die Mittel besitzen. Sie werden also, wie unser Bundespräsident in seiner Rede richtig ausgeführt hat, ins Straucheln geraten.

Ebenfalls international aufgestellt ist der Organisator des Forums, die Bloom Group. Die Firma arbeitet mit zahlreichen supranationalen Organisationen und NGOs zusammen: der UNO, der Europäische Union (EU), der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der World Intellectual Property Organisation (WIPO), der Weltbank, der Welthandelsorganisation (WTO), der United Nations Industrial Development Organisation (UNIDO), dem Europarat, der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, der International Labour Organization (ILO), dem Internationalen Währungsfund (IWF), Microsoft und vielen mehr.

Und auch die WIPO und die ILO, Sie ahnen es bereits, sind UNO-Organisationen. Die 1967 in Genf gegründete WIPO ist ein globales Forum mit 193 Mitgliedsstaaten, das in einer globalen Welt Dienstleistungen, Information und Zusammenarbeit im Bereich des geistigen Eigentums (IP) bietet. Und die bereits 1919 gegründete ILO hat sich der weltweiten Verteilung des globalen „Humankapitals” verschrieben.

Die ILO ist auch Teil der Koalition für Migration im arabischen Raum und nahm am 24. und 25. Oktober 2022 am regionalen Online-Dialog über den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Migration in der arabischen Region teil, wo sie eine Sitzung zum Thema „Migration und Arbeitsmobilität als Anpassungsstrategie an den Klimawandel und die Bedeutung gerechter Übergänge” organisierte. Eigenen Angaben zufolge war die ILO auch an zahlreichen historischen Wendepunkten in der Geschichte beteiligt: Der großen Depression 1929, der Entkolonialisierung, der Gründung der Solidarność in Polen und dem Sieg über die Apartheid in Südafrika. Heute, so heißt es, spielt sie beim Aufbau eines ethischen und produktiven Rahmens für eine „faire Globalisierung” eine Rolle.

Und wer sich die Sprecher und Organisationen, die Teil des Forums waren, im Detail ansieht, kann den Ruf Russlands nach einer multipolaren Weltordnung nicht wirklich ernst nehmen. Russland ist keineswegs gegen die Globalisierung und auch nicht gegen den als große Transformation bezeichneten Great Reset, im Gegenteil, es treibt Schwabs großen Neustart mit Riesenschritten voran.

Putin wird uns nicht retten!

Wer nicht glauben will, dass Putins Russland ein wichtiger Teil dieses Spiels ist, den kann vielleicht seine Einführungsrede bei ECUMENE 2022 überzeugen.

Liebe Freunde,
ich heiße Sie herzlich willkommen zum Ecumene 2022: Global Financial Forum!

Dieses Forum, das Vertreter der akademischen Welt, der Fachwelt und der Wirtschaft in Moskau zusammenbringt, befasst sich mit ernsten und außerordentlich wichtigen Themen, die ohne Übertreibung die gesamte Menschheit betreffen. Zu diesen Themen gehören die Folgen der Pandemie, die viele Länder betreffen und den uns bekannten Lebensstil für die nächsten Jahre verändert haben, sowie militärische Konflikte, Wirtschaftssanktionen und Produktionsverfahren, die irreparable Umweltschäden verursachen und katastrophale Auswirkungen auf die Natur und das Leben auf der Erde im Allgemeinen haben.

Diese und andere globale Herausforderungen erfordern koordinierte, verantwortungsvolle und maßvolle Lösungen, die dazu beitragen, unseren Planeten für künftige Generationen zu erhalten und die Welt stabil, sicher und komfortabel zu machen.

Ich bin überzeugt, dass dieses Forum eine einflussreiche Plattform für die Erörterung von Schlüsselfragen der langfristigen und nachhaltigen Entwicklung der Weltwirtschaft, der Harmonisierung und Verbesserung der Finanzagenda und der Entwicklung neuer Ansätze für die wichtigsten Ziele des Pariser Klimaabkommens sein wird.

Putin wird Deutschland weder von der imperialistischen Krake Amerika befreien noch interessieren sich er und seine Freunde für die Rettung des Planeten, wie auch die Rede Inger Andersens, Untergeneralsekretärin der Vereinten Nationen und Exekutivdirektorin des UN-Umweltprogramms (UNEP) beweist:

„Die Wissenschaft ist sich im Klaren über die Gefahr und die Unmittelbarkeit der dreifachen planetarischen Krise des Klimawandels, des Verlusts der Natur und der biologischen Vielfalt sowie der Verschmutzung und des Abfalls.”

Das Weltwirtschaftsforum, so Andersen, hätte überdeutlich gemacht, dass diese dreifache Krise eine Bedrohung für Unternehmen und Investoren sei. Deshalb dürften Finanzinstitute nur noch nachhaltige Projekte unterstützen und müssten ihre Finanzierungen von Portfolios mit hohem Anteil an fossilen Brennstoffen abziehen, da die Länder jetzt an der Dekarbonisierung ihrer Wirtschaft arbeiten würden.

Jetzt verstehen wir auch, weshalb die Welt im Gleichschritt dekarbonisiert – sprich deindustrialisiert – werden soll. Außerdem wir klar, weshalb alle Unternehmen, die sich den ESG-Zielen nicht beugen wollen oder können, verschwinden sollen und verschwinden werden.

Die gute Nachricht aber sei, dass die von der UNEP-Finanzinitiative geleiteten Rahmenwerke und Partnerschaften, es Banken und Finanzinstituten ermöglichen würden, Finanzströme strategisch auf Nachhaltigkeitsziele auszurichten (…).

Die UNEP-Finanzinitiative, von der Andersen spricht, wurde 1992 gegründet und arbeitet seitdem an einer „nachhaltigen” Finanzagenda, die zu einer „nachhaltigen” und „inklusiven” Wirtshaft beitragen soll. Dafür hat die Initiative, die aus mehr als 400 Banken und Versicherern besteht, drei Net-Zero-Alliances gegründet, deren Ziel es ist, ihre Portfolios bis 2050 vollständig zu dekarbonisieren.

Die Net Zero Banking-Alliance wurde am 21. April 2021 von 43 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen und ist seitdem auf rund 40 Prozent der weltweiten Bankaktiva angewachsen. Laut Andersen haben sich bereits die Hälfte der weltweiten Vermögenswerte des Bankensektors dieser Allianz angeschlossen. Die wichtigsten Mitglieder haben sich in der Prince of Wales‘ Sustainable Markets Initiative Financial Services Taskforce zusammengeschlossen. Diese Mitglieder sind: Die Bank of America, Barclays, BNP Paribas, die Citi Group, Coutts & Co., die Credit Suisse, die HSBC, JPMorgan Chase, die Lloyds Banking Group, die Macquarie Group, die NatWest Group und die Standard Chartered Bank.

Internationale Allianzen verstoßen gegen nationales Recht

Dass solche supranationalen Absprachen gegen geltendes nationales Recht verstoßen, zeigt der Vorstoß des US-amerikanischen Generalstaatsanwaltes von Missouri, Eric Schmitt, der eine Koalition von 19 Bundesstaaten bei der Einleitung von Ermittlungen gegen sechs Großbanken – Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs, JP Morgan Chase, Morgan Stanley und Wells Fargo – wegen ESG-Investitionen anführt.

„Wir führen eine Koalition an, die gegen Banken ermittelt, weil sie ihre Befugnisse an die Vereinten Nationen abtreten, was nur dazu führen wird, dass amerikanische Unternehmen, die sich nicht der Klima-Agenda des Westens anschließen, zerstört werden. Diese Banken sind gegenüber den amerikanischen Gesetzen rechenschaftspflichtig – wir lassen nicht zu, dass internationale Gremien die Standards für unsere Unternehmen festlegen”, sagt Schmitt.

Ähnliche Eingriffe hat sich die UNO auch bei der Net-Zero Asset Owner Alliance geleistet, die ihre Anlageportfolios bis 2050 ebenso auf Netto-Null-Treibhausgasemissionen (THG) umstellen will. Ihr gehören mehr als 70 institutionelle Investoren mit einem verwalteten Vermögen von über 10 Billionen USD an.

Und auch die Dritte im Bunde, die Net-Zero Insurance Alliance, ein Zusammenschluss von über 29 führenden Versicherern, die mehr als 14 Prozent des weltweiten Prämienvolumens repräsentieren, haben sich, außerhalb jeglicher Gesetzesgrundlage, dazu verpflichtet, ihre Versicherungs- und Rückversicherungsportfolios bis 2050 auf Netto-Null-Treibhausgasemissionen umzustellen. Bedenklich ist hier zudem, dass sich diese Allianz sogar in die Regierungspolitik einmischen will, um Netto-Null-Emissionen in allen Wirtschaftssektoren zu forcieren.

Mitglieder der Net-Zero-Insurance Alliance. Quelle: https://www.unepfi.org/net-zero-insurance/members/

Mitglieder der Net-Zero-Insurance Alliance. Quelle: https://www.unepfi.org/net-zero-insurance/members/

Und selbstverständlich hat sich auch Russland dieser Idee verschrieben. 2021 verkündete Putin, Russland bis 2060 CO2-neutral zu machen, auf deutsch – weitgehend zu deindustrialisieren. Damit bläst er ins gleiche Horn wie seine Freunde aus China, die ebenfalls 2060 ins Auge gefasst haben, und der EU, die 2050 anvisiert hat. Klassenprimus Deutschland ist wie immer noch viel schneller, ein Klimaschutzgesetz sieht Treibhausgasneutralität bis spätestens 2045 vor.

Geldmaschine ESG: Billionen für die Umgestaltung

Doch worum geht es bei der Etablierung dieser sogenannten nachhaltigen Wirtschaft, die sich vorgegebenen ESG-Zielen unterordnen muss, tatsächlich? Andersen ist sich sicher, die nachhaltige Wirtschaft verspricht Unternehmen und Investoren ein florierendes Wachstum. Da kann ich Frau Andersen nur zustimmen, denn die totale Zerstörung von Gesellschaft und konventioneller Wirtschaft und der nachfolgende Neuaufbau – der laut dem Souffleur Klaus Schwab ab 2030 beginnen soll – wird viele Billionen Euro in die Taschen der Großkonzerne und Finanzeliten spülen.

Das, ist das eigentliche Ziel des WEF und der UNO sowie ihren zahlreichen Organisationen wie IWF, Weltbank, WTO und WHO. Es geht um Billionen von Euro für die im WEF versammelten globalen Konzerne und die internationalen Finanzeliten. Es geht um die 0,01 Prozent, die bereits 30 Prozent des gesamten Reichtums der Welt auf sich vereinen und nun zur totalen Kontrolle über den Planeten und die Menschheit ansetzen. Der vorgeschobene Schutz von Planet und Menschheit dient einzig und alleine dazu, jeglichen Widerstand gegen diesen neu erdachten Raubzug und die nachfolgende digitale Kontrolle als asozial, unsolidarisch und egoistisch zu brandmarken.

Bevor wir uns den BRICS-Staaten und ihrem 14. BRICS-Gipfel zuwenden, werfen wir noch kurz einen Blick auf einige sehr aufschlussreiche Sitzungen des globalne Finanzforums.

Die Eröffnungssitzung beschäftigte sich mit den drängendsten Problemen der Menschheit, wobei der Klimawandel von allen Herausforderungen die höchste Priorität genießt, schließlich werden durch seine Eindämmung die kräftigsten Gewinne sprudeln. Aber auch die Pandemie, wirtschaftlicher Stress und, nicht zu vergessen, die soziale Ungerechtigkeit waren wichtige Themen. Die sozialen Bedürfnisse der Welt seien es, deren Lösung neue Perspektiven und Chancen bieten würden, da waren sich die Teilnehmer einig.

Und zu diesen Chance zählt wohl vor allem, dass jährlich fünf bis sieben Billionen US-Dollar an Investitionen fällig würden, um die dringlichsten dieser Probleme abzumildern. Eine Billion sind 1.000 Milliarden, es sollen also bis zu 7.000 Milliarden jährlich in die Kassen von globalen Konzernen und damit in die Taschen der Superreichen des WEF fließen. Ist das nicht eine geniale Idee? Gibt das alte System nichts mehr her, weil du es ausgeraubt und vor die Wand gefahren hast, konstruiere einfach ein paar unsichtbare Feinde und Krisen und der Bereicherungsfeldzug kann, fast ohne jeden Widerspruch, fortgesetzt werden.

Und wie sich dieser Bereicherungsfeldzug bewerkstelligen lässt, erklären uns die Internationalisten in der Sitzung Klimawandel: Für die Lösung der globalen Klimakrise müssten alle Länder der Welt gemeinsam Verantwortung übernehmen. Es müsse eine globale Umgestaltung des Wirtschaftsmodells erfolgen. Dazu wären Finanz- und Rechtssysteme nötig, die öffentliche und private Finanzinvestitionen in Wirtschaftstätigkeiten lenken, die „unseren” Bestand an Naturgütern erhöhen und nachhaltige Konsum- und Produktionsaktivitäten fördern.

Wie diese Umgestaltung des Wirtschaftsmodells klappen kann, erklärte dann Rolf Hogan, Progrаmme Development Coordinator im jüngst geschaffenen Landscape Finance Lab in seiner Rede: „Nie zuvor gab es mehr Geld und politischen Willen für Naturschutz und Nachhaltigkeit als in diesem Jahrzehnt.” Und damit Investoren problemlos an unsere Steuergelder gelangen, bietet Hogans NGO Beratung und Dienstleistungen zur Strukturierung von Landschaftsinvestitionsportfolios.

Gegründet wurde das Landscape Finance Lab vom WWF (Worldwide Fund for Nature) mit Unterstützung von Climate-KIC und dem Europäischen Institut für Innovation und Technologie (EIT) von 2016 bis 2019. Der im April 1961 gegründete WWF, mit Hauptsitz an der International Union for Conservation of Nature (IUCN) in Morges, Schweiz, ist eine mehr als umstrittene NGO. Einer seiner Gründungsmitglieder war der 1975 verstorbene Julian Huxley, eine bekannter Eugeniker und Internationalist. Huxley war zudem der erste Direktor der UNESCO und 1959 bis1962 Präsident der British Eugenics Society.

Der verstorbene Prinz Philip, Herzog von Edinburgh, wurde 1961 Präsident des British National Appeal, der ersten nationalen Organisation in der Familie des WWF. Der Mann also, der gesagt haben soll, er wolle im nächsten Leben als tödliches Virus zurückkommen, um die gesamte Menschheit zu vernichten. Huxley und der Herzog von Edinburgh waren ganz besondere Exemplare unserer Spezies, die ganz exzellent zur Bevölkerungskontrollagenda der Internationalisten passen, die gerade dabei sind, die Welt in ihrem Sinne zu transformieren.

Leben in kontrollierten und überwachten Megaregionen

Und Bevölkerungskontrolle funktioniert am besten in überwachten und kontrollieren „menschlichen Siedlungen”. Wie solche Siedlungen künftig aussehen sollen, das wurde bei ECUMENE 2022 in der Sitzung „Nachhaltige Entwicklung der Städte” diskutiert. In seiner Präsentation erklärte Rong Yang, Inter-Regional Advisor, UN-Habitat, Städte wären die neuen Zentren der menschlichen Entwicklung, deshalb müsste eine Umwandlung des städtischen Raums im Rahmen der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung erfolgen.

Was der Inter-Regional Advisor von UN-Habitat damit meint, das können wir den Konferenzen und Dokumenten zu Habitat I bis III entnehmen. So heißt es in Habitat I unter der Headline „Proaktive Bodenpolitik” unter anderem: dass „Privateigentum zu sozialer Ungerechtigkeit beiträgt” und dass „eine öffentliche Kontrolle der Bodennutzung daher unerlässlich ist.” Außerdem müsse eine proaktive Bodenpolitik auf der Grundlage von Zonierung, Landreserven, entschädigtem Enteignungsrecht, der Umverteilung von Grundsteuern, der Rückgewinnung von Bodengewinnen aus öffentlichen Investitionen und gegebenenfalls öffentlichem Eigentum bestehen.

Und in Habitat III finden wir, dass es notwendig sei, einen Konsens über die städtische Kompaktheit und Dichte, die Verhinderung der Zersiedelung, die Vernetzung und den multimodalen Verkehr, die Stadterweiterung, die öffentlichen Räume, die polyzentrische Entwicklung der Ballungsräume, die städtischen Korridore und die Megaregionen zu erreichen.

Und damit das klar ist, die internationale Gemeinschaft hat sich auf den Habitat-Konferenzen dazu verpflichtet, Städte und menschliche Siedlungen bis 2030 exakt auf diese Weise umzugestalten. Wie das für Amerika in 2050 aussehen soll, finden Sie hier. Und wer wissen möchte, wie es sich 2050 in Europa leben wird, der folge diesem Link. Die kurzen Briefings haben es in sich und lassen jede noch so wirre Verschwörungstheorie ziemlich alt aussehen:

  • Briefing „Technokratie für das Gemeinwohl”: Nachhaltigkeit wird durch staatliche Kontrolle auf nationaler Ebene erreicht, die den kollektiven Interessen der Gesellschaft Vorrang einräumt. Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglichen eine noch nie dagewesene Überwachung und Kontrolle sozialer und ökologischer Systeme.
  • Briefing „Einheit in der Widrigkeit”: Die Europäer reagieren auf schwere Umwelt-, Klima- und Wirtschaftskrisen, indem sie die EU ermächtigen, strenge, von oben nach unten gerichtete regulatorische und marktorientierte Maßnahmen zu ergreifen, um der Wirtschaftstätigkeit rigorose Grenzen zu setzen.
  • Briefing Ecotopia: Akteure der Zivilgesellschaft – auf deutsch NGOs – haben einen Wandel im kollektiven Denken und Handeln herbeigeführt. Lokale Gemeinschaften verbinden sich wieder mit der Natur, während Technologie sparsam eingesetzt wird, um einen nachhaltigen Lebensstil zu ermöglichen. Verbrauch und Ressourcennutzung werden deutlich zurückgeschraubt.

Hört sich das nicht nach echter Demokratie, Mitbestimmung und dem Recht auf freie Entfaltung an?

Der wohl wichtigste Programmpunkt der ECUMENE-Sitzung „Globale nachhaltige Entwicklung” war die neue UN-Agenda „Our Common Agenda”, die sich mit den UN-Entwicklungszielen über das Jahr 2030 hinaus beschäftigt.

Was ist „Our Common Agenda”?

„Our Common Agenda” ist ein 85-seitiges UNO-Dokument aus dem Jahr 2021, dass die Mitgliedsstaaten eindringlich auf einen neuen Multilateralismus und eine Weltordnung unter Kontrolle der UNO einschwört. Nachfolgend einige Punkte aus der Zusammenfassung dieser Agenda:

Das Wohlergehen der Menschheit – und in der Tat die Zukunft der Menschheit – hängt von der Solidarität und der Zusammenarbeit als globale Familie ab, um gemeinsame Ziele zu erreichen.

Diese Herausforderungen können nur durch eine vernetzte Antwort angegangen werden, durch einen wiederbelebten Multilateralismus und die Vereinten Nationen müssen im Mittelpunkt unserer Bemühungen stehen.
Besonders wichtige Ziele, die dringend angegangen werden sollen, sind:

  • Ein globaler Impfplan für Impfstoffe gegen Covid-19, um Millionen Menschen diese lebensrettende Maßnahme zu verabreichen.
  • Der „Infodemie”, die unsere Welt heimsucht, ein Ende zu setzen, indem wir einen gemeinsamen, empirisch untermauerten Konsens über Fakten, Wissenschaft und Wissen verteidigen. Der Krieg gegen die Wissenschaft muss beendet werden.
  • Es ist jetzt an der Zeit für ein stärkeres, besser vernetztes und integratives multilaterales System, das in den Vereinten Nationen verankert ist.

Sämtliche UNO-Mitgliedsstaaten, also auch Russland und der Rest der scheinbar rebellierenden BRICS-Staaten, haben sich dieser Common Agenda verpflichtet und sind damit Befürworter dieses wiederbelebten Multilateralismus unter Kontrolle der UNO. Dass die BRICS-Staaten nicht nur felsenfest hinter der UNO stehen, sondern auch nicht gegen die vom Westen dominierten G20-Staaten kämpfen, geht aus ihren zahlreichen Medienmitteilungen anlässlich der G20-Gipfel in 2013, 2014, 2015, 2017 und 2019 hervor.

In der Peking-Erklärung des XIV BRICS-Gipfel, der am 23. und 24. Juni 2022, unter dem Thema: „Fördern Sie eine hochwertige BRICS- Partnerschaft, läuten Sie eine neue Ära der globalen Entwicklung ein” stattfand, heißt es unter Punkt 5:

„Wir bekräftigen unser Bekenntnis zum Multilateralismus durch die Wahrung des Völkerrechts, einschließlich der in der Charta der Vereinten Nationen als deren unverzichtbarem Eckpfeiler verankerten Ziele und Grundsätze, und zur zentralen Rolle der Vereinten Nationen in einem internationalen System, in dem souveräne Staaten zusammenarbeiten, um Frieden und Sicherheit zu wahren, eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben, die Förderung und den Schutz der Demokratie, der Menschenrechte und der Grundfreiheiten für alle zu gewährleisten und die Zusammenarbeit im Geiste der gegenseitigen Achtung, der Gerechtigkeit und der Gleichheit zu fördern.”

Habe ich das richtig verstanden, das totalitäre China will sich für die Förderung und den Schutz der Demokratie einsetzen? Ein Staat, in dem Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung sind, will Demokratie fördern und schützen? Und ein Land wie Indien, das ein perverses Kastensystem installiert hat, in dem einige Menschen sogar als Unberührbare gelten, will Gerechtigkeit und Gleichheit fördern? Ist das Kabarett?

Und damit das mit Demokratie, Gerechtigkeit und Gleichheit auch funktioniert, wollen die lupenreinen Demokraten innovative und inklusive Lösungen, einschließlich digitaler und technologischer Instrumente, zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung und zur Erleichterung eines erschwinglichen und gerechten Zugangs zu globalen öffentlichen Gütern für alle vorantreiben.

Ich könnte fast wetten, dass mit diesen digitalen und technologischen Instrumenten die digitale ID, QR-Codes, Impfpässe, das Sozialkreditsystem Chinas sowie eine digitale Zentralbankwährung gemeint sind, um Menschen, die partout nicht demokratisch sein wollen, zur Räson zu bringen. Doch bevor die Demokratie so richtig losgehen kann, müssen natürlich wie so oft in der Geschichte, die schädlichen Elemente aus der Gesellschaft entfernt werden. Deshalb wollen die neuen Demokraten Herausforderungen wie Terrorismus, Geldwäsche, Infodemie und natürlich Fake News, durch die Stärkung internationaler Organisationen angehen.

Und wer sich partout nicht „demokratisieren” lassen möchte, für den hat das demokratische China bereits ein exzellentes System geschaffen, das Laogai-System, ein Synonym für politische Haft, Zwangsarbeit und Folter.

Wie realistisch ist es vor diesem Hintergrund, dass diese multilaterale Weltordnung, unter der Kontrolle von UNO und WEF, für die gesamte Menschheit das versprochene Paradies bedeuten wird? Ist es nicht viel realistischer, dass wir genau das Gegenteil erleben werden: Kontrolle, Überwachung und einen als Demokratie getarnten Ökomarxismus nach dem Vorbild der BRICS-„Demokraten” für die Masse und einen völlig neuen, innovativen, globalen Ökokapitalismus für multinationale Konzerne und deren Großinvestoren?

Denn in den oberen Gefilden, dort wo sich die selbsternannten Herrscher in ihrer Selbstüberschätzung und ihrem Hochmut suhlen, herrscht traute Einigkeit. So haben 2019 die UNO und das WEF eine Partnerschaft beschlossen, um die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu beschleunigen. Ein wichtiger Punkt der Zusammenarbeit ist beispielsweise die Finanzierung der Agenda 2030. Wer die Finanzierung letztlich übernehmen wird, dürfte klar sein, denn im Ökokapitalismus können die Kosten für CO2-Emissionen auf die Verbraucher verlagert werden, indem Preise für Waren und Dienstleistungen einfach erhöht werden.

UNO und das WEF schließen eine Partnerschaft, um die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu beschleunigen. Quelle: WEF

UNO und das WEF schließen eine Partnerschaft, um die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu beschleunigen. Quelle: WEF

Die Klimareligion

Und um jeden Widerspruch gegen diese kommende Mangelwirtschaft und die steigenden Kosten im Keim zu ersticken, braucht es eine Religion. Deshalb soll im Rahmen der UN-Klimakonferenz COP 27 auf der Sinai-Halbinsel in Sharm El Sheikh, Ägypten, „ein prophetischer Ruf nach Klimagerechtigkeit und eine Zeremonie der Buße” abgehalten werden. Das ist nur konsequent, denn was wäre eine neue Weltordnung ohne eine Weltreligion? Und was würde sich aktuell besser zur Religion eignen, als das Klima?

Die Idee dieser Klimareligion stammt von Yonatan Neril, einem Umweltschützer, Rabbiner und Direktor der NGO Interfaith Center for Sustainable Development (ICSD) mit Sitz in Jerusalem. Zusammen mit seinem Partner, dem Elijah Interfaith Institute, wird der Rabbi auf der COP 27 die Sinai-Klimapartnerschaft lancieren.

Auf Nerils Website heißt es:

“Religionsgemeinschaften und religiösen Führern kommt eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung des Klimawandels und der Klimagerechtigkeit zu, die einen tiefgreifenden Wandel in der Gesellschaft erfordert. Um jedoch einen Wandel im Handeln herbeizuführen, bedarf es einer tiefgreifenden Änderung der Einstellung, einer Änderung des Herzens. Dies ist seit Jahrtausenden die Domäne der Religionen. Religionen sind Inspirationsquellen für den Wandel des Herzens und die sich daraus ergebenden Veränderungen der Einstellung.”

Sind diese Menschen geschichtsblind? Waren nicht sämtliche Kriege, und sind es noch heute vielfach, Religionskriege? Wie viele Menschenleben haben diese “Inspirationsquellen für den Wandel des Herzens” auf dem Gewissen? Wie viel Blut klebt an ihren Händen?

Yonatan Neril und seine Mitstreiter rufen nun alle religiösen Führer dazu auf, tief verwurzelte Einstellungen zu überdenken und Wege zu finden, diese Einstellungen zum Wohle der Erde, unserem gemeinsamen Zuhause, zu verändern.

Und weil jede gute Religion eine Bibel braucht, hat Rabbi Neril gemeinsam mit seinem Rabbi-Kollegen Leo Dee bereits die Eco Bible verfasst. Und auch die neuen zehn Gebote dürfen keinesfalls fehlen, weshalb die Rabbis auch “Zehn universelle Prinzipien für Klimagerechtigkeit” verkünden werden. Wer weiß, vielleicht wird ihr Klimagott ja vom Berg Sinai herabsteigen und ihnen die zehn Klimagebote im Rahmen ihres “prophetischen Rufs nach Klimagerechtigkeit und ihrer Zeremonie der Buße” überreichen, so wie einst Moses die “Zehn Gebote” vom Gott Abrahams erhalten hatte?

Der menschengemachte Klimawandel ist das Hauptargument für diesen von UNO und WEF inszenierten Neustart, der die gesamte Welt in relativ kurzer Zeit CO2-neutral machen will, was zu gigantischen Verwerfungen führen dürfte. Doch ist diese Klimahysterie gerechtfertigt? Ist wirklich wissenschaftlich belegt, dass der Klimawandel von menschengemachten CO2-Emissionen verursacht ist? Denn wäre das nicht so, fiele dieses Narrativ, und damit der ganze klägliche Rest dieser Transformation, in sich zusammen.

Den immer wieder beschworenen Konsens scheint es zumindest nicht zu geben, denn im Juni 2022 veröffentlichten rund 1.200 Wissenschaftler der Global Climate Intelligence Group unter Führung des norwegischen Physik-Nobelpreisträger Professor Ivar Giaever, eine Deklaration mit dem Titel “There Is No Climate Emergency” (Es gibt keinen Klimanotstand).

Die Autoren, die aus der ganzen Welt stammen, konstatieren:

“Wer den Ergebnissen eines Klimamodells Glauben schenkt, glaubt das, was die Modellmacher hineingegeben haben. Genau das ist das Problem der heutigen Klimadiskussion, in der Klimamodelle eine zentrale Rolle spielen. Die Klimawissenschaft ist zu einer Diskussion verkommen, die auf Überzeugungen und nicht auf solider, selbstkritischer Wissenschaft beruht. Sollten wir uns nicht von dem naiven Glauben an unausgereifte Klimamodelle befreien?“

Die Gruppe hat am 3. November 2022 auch einen offenen Brief an die Staatenlenker verfasst, die sich auf dem diesjährigen Klimagipfel in Ägypten versammelt haben.

Fazit: Es scheint so, als wenn auch der Kampf „West gegen Ost” ein Täuschungsmanöver wäre, wenn auch, wie ich neidlos zugeben muss, ein ziemlich gut gemachtes. Wer auf die Mähr von der multipolaren Welt, in der jeder Staat souverän sein kann, hereinfällt und Putin als den Befreier vom unmenschlichen amerikanischen Turbokapitalismus feiert, der dürfte bitter enttäuscht werden. Das Erwachen aus dem „großen Erwachen” wird weh tun. Die in den offiziellen Dokumenten dieser Internationalisten versprochene schöne neue Welt, die „soziale” Gerechtigkeit, Gleichheit und Inklusion verspricht, wird nicht nur durch die oben beschriebenen Briefings ad absurdum geführt. Die bedeutungslosen Nudging-Phrasen dürften einzig und alleine dazu dienen, den auf uns zurollenden Ungerechtigkeiten einen „sozialen” Anstrich zu verleihen, um so jeden Widerspruch im Keim zu ersticken. Denn schon Friedrich August von Hayek wusste, „sozial” ist das Trojanische Pferd des Totalitarismus. Enden möchte ich mit einem erhellenden Zitat von Klaus Schwab:

“The future is not just happening, it is made by us!”

Dieser Artikel erschien unter dem Titel „Die große Enttäuschung“ in 2 Teilen auch beim Online Magazin Rubikon.
Teil 1 finden Sie hier
Teil 2 finden Sie hier

Don't be shellfish...Share on Google+Share on LinkedInTweet about this on TwitterEmail this to someoneShare on Facebook