Waldbrände – Die Wahrheit geht in Flammen auf

Hier nun die deutsche Übersetzung von Ross McKitricks Artikel „Forest fires—truth going up in flames“.

Bevor die jüngsten kanadischen Waldbrände Rauchschwaden über die dicht besiedelten Städte rund um die Großen Seen und die Ostküste schickten, hatten nur wenige Menschen in diesen Städten jemals den seltsamen orangefarbenen Dunst eines Waldbrandes oder die zeitweise Zunahme von Feinstaub sowie den durchdringenden Geruch von Rauch erlebt. Und verständlicherweise reagierten viele Menschen mit einer gewissen Besorgnis. Wir Stadtbewohner sehen Waldbrände in der Regel nur im Fernsehen, meist zusammen mit Bildern von Feuerwehrleuten und Wasserbombern, die tapfer versuchen, die Brände zu löschen. Dies erweckt den Eindruck, es handele sich um ein unnatürliches Ereignis, das um jeden Preis vermieden werden muss.

In Wirklichkeit sind Waldbrände nicht nur natürlich, sondern für den Lebenszyklus des Ökosystems Wald unerlässlich.

Leider haben sich Politiker, Reporter und Klimaaktivisten auf dieses ungewöhnliche Ereignis gestürzt, um ihre Agenda durchzusetzen.

Diese Leute stellten zahlreiche oberflächliche Behauptungen darüber auf, dass der Klimawandel zu einer Häufung von Waldbränden führen würde. So twitterte beispielsweise Premierminister Trudeau: „Wir sehen immer mehr dieser Brände wegen des Klimawandels“.

Diese Aussage ist falsch.

Inmitten der Vernebelung unwahrer Behauptungen scheint sich niemand die Mühe gemacht zu haben, sich die Zahlen anzusehen. Die Daten über kanadische Waldbrände sind über das Wildland Fire Information System verfügbar.

Die Häufigkeit von Waldbränden in Kanada ist in den letzten 30 Jahren zurückgegangen (siehe nachstehende Grafik).

Number of fires and area burnt from 1959 to 2021. Source: Fraser Institute, Canada.

Number of fires and area burnt from 1959 to 2021. Source: Fraser Institute, Canada.

Die jährliche Zahl der Brände nahm von 1959 bis 1990 zu und erreichte 1989 mit knapp über 12.000 Bränden einen Höchststand, seither ist sie rückläufig. Von 2017 bis 2021 (dem jüngsten verfügbaren Zeitraum) gab es etwa 5.500 Brände pro Jahr, die Hälfte des Durchschnitts von 1987 bis 1991.

Auch die jährlich verbrannte Fläche erreichte vor 30 Jahren ihren Höhepunkt. Von 1959 bis 1990 nahm sie zu und erreichte 1989 mit 7,6 Millionen Hektar ihren Höhepunkt, bevor sie im Zeitraum 2017 bis 2021 auf den derzeitigen Durchschnitt von 2,4 Millionen Hektar pro Jahr zurückging.

Und das Jahr 2020 markiert mit nur 760.000 Hektar verbrannter Fläche den niedrigsten Stand der Aufzeichnungen.

Die Aufzeichnungen zeigen, dass der Anteil der Brände, die jedes Jahr zu Großbränden werden (mit einer Größe von mehr als 200 Hektar), 1964 mit 12,3 Prozent seinen Höhepunkt erreichte. Von 1959 bis 1964 lag er im Durchschnitt bei 8,7 Prozent und sank dann in den frühen 1980er Jahren auf 3,4 Prozent. Im Zeitraum 2017 bis 2021 ist er wieder auf 6,0 Prozent gestiegen, liegt aber immer noch deutlich unter dem Durchschnitt von vor 60 Jahren (siehe Grafik unten).

Percentage of Wildefires that became large. Source: Fraser Institute, Canada.

Percentage of Wildefires that became large. Source: Fraser Institute, Canada.

Auf globaler Ebene zeigen Satellitendaten der Europäischen Weltraumorganisation ebenfalls, dass die Waldbrandaktivität in den letzten Jahrzehnten tendenziell zurückgegangen ist und sich derzeit dem niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen in den frühen 1980er Jahren nähert.

In einer ausführlichen Diskussion auf dem Blog der Royal Society im Jahr 2020 räumten die britischen Forstexperten Stefan Doerr und Cristina Santin ein, dass der Klimawandel die Bedingungen für Brände in einigen Gebieten begünstigt, in anderen Gebieten aber auch zu einem Rückgang führt. Die Tendenz, dass einige Brände größer und gefährlicher werden, lässt sich auf unsere Waldbewirtschaftungsmethoden zurückführen.

„Durch eine sehr aggressive Brandbekämpfungspolitik während eines Großteils des 20. Jahrhunderts wurde das Feuer aus Ökosystemen entfernt, in denen es ein grundlegender Bestandteil des Landschaftsverjüngungszyklus war“, erklärten sie.

Dies hat zu einer Anhäufung von Brennmaterial in Form von Holzschutt geführt, was das Risiko explosiverer und unaufhaltsamerer Brände erhöht.

„Wir können das Feuer nicht vollständig aus der Landschaft entfernen“, betonten sie. „Das ist der Irrglaube, der in den USA und anderswo zu einer Politik der 100-prozentigen Brandbekämpfung geführt hat, die die Situation in vielen Fällen verschlimmert hat.

Wie der Professor für Umweltstudien Roger Pielke Jr. auf Substack anmerkt, zögert auch der UN-Klimarat (IPCC), die Waldbrandaktivität mit dem Klimawandel in Verbindung zu bringen. Er stellt zwar fest, dass es in einigen wenigen Regionen weltweit zu einer Zunahme des „Feuerwetters“ (heiße, trockene Bedingungen, die Waldbrände begünstigen) gekommen ist, behauptet aber nicht, dass es derzeit ein „Signal“ für den Einfluss von Treibhausgasen auf die Wahrscheinlichkeit von Feuerwettern gibt, und geht auch nicht davon aus, dass ein solches im Laufe des nächsten Jahrhunderts festgestellt werden wird.

Wenn es um den Klimawandel geht, wird uns ständig gesagt, wir sollten „der Wissenschaft folgen“. Doch dieselben Leute, die das sagen, erfinden auch regelmäßig Behauptungen über die Entwicklung der Waldbrände hier in Kanada und weltweit und den Zusammenhang mit dem Klimawandel.

Die Wissenschaft sagt uns, dass Waldbrände nicht häufiger werden und dass die durchschnittlich verbrannte Fläche vor 30 Jahren ihren Höhepunkt erreicht hat. Sie sagt uns auch, dass Treibhausgase die Brände nicht löschen, und dass eine Erhöhung der Kohlenstoffsteuer die Bekämpfung der Brände nur noch teurer machen wird.

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