Prof. David Hoggan: Meine Anmerkungen zu Deutschland

Nach seinen Grundlagenwerken zur Zeitgeschichte und insbesondere zu den Ursachen des Zweiten Weltkrieges, legt der amerikanische Historiker David L. Hoggan, der Begründer des wissenschaftlichen Revisionismus in der Zeitgeschichte, hier seine wichtigsten Gedanken und Urteile zur deutschen und europäischen Geschichte der letzten 100 Jahre vor. Besonders ausführlich wird die Vorgeschichte beider Weltkriege betrachtet und dargestellt, wie die US-Präsidenten Wilson und Roosevelt die USA gegen den Willen ihres Volkes 1917 und 1941 in den Krieg zwangen und dadurch in Europa jeweils einen Verständigungsfrieden verhinderten. Auch dieses letzte Werk des inzwischen verstorbenen Geschichtsforschers spricht Deutschland von dem immer noch erhobenen Vorwurf der Hauptschuld an den Weltkriegen frei.

Wer war David Hoggan?

DAVID L. HOGGAN, geboren am 22. März 1923 in Portland im US-Staat Oregon, im Zweiten Weltkrieg Dienst in der US-Army, dann Studium der Geschichte, 1948 Promotion an der Harvard-Universität mit einer Dissertation über die deutsch-polnischen Verhandlungen 1938/39. Nach kurzer Lehrtätigkeit am Massachusetts Institute of Technology in Boston, 1949-52 Assistenz-Professor und Mitarbeiter des Rektors an der Universität München, danach Professor für Geschichte an den Universitäten Berkeley, Carthage (Illinois) und San Francisco sowie am Menlo College. Wegen seiner revisionistischen Haltung wurden seine Anstellungsverträge schließlich nicht mehr verlängert, und er fand keine akademische Stellung mehr, so daß er in wirtschaftliche Not geriet. Er verstarb überraschend am 7. August 1988 nach einer Herzattacke.

Buchveröffentlichungen in deutscher Sprache: Der erzwungene Krieg, 1961, 1990; Frankreichs Widerstand gegen den Zweiten Weltkrieg, 1963; Der unnötige Krieg, 1976, 1977; Das blinde Jahrhundert, Teil 1: Amerika — Das messianische Unheil, 1979; Teil 2: Europa — Die verlorene Weltmitte, 1984; Meine Anmerkungen zu Deutschland, 1990.

Nachfolgend ein Ausschnitt aus „Meine Anmerkungen zu Deutschland“ von Prof. David Hoggan

Hitler— FDR—Stalin

Kein normaler Mensch würde behaupten, daß die dritte deutsche Staatsform im Zeitraum 1900—50, das Dritte Reich, von einem launischen deutschen Volk zufällig beiseite gelegt wurde. Nach wie vor gibt es zwei völlig verschiedene Weisen, die Person Hitler zu ergründen. Die eine behauptet, daß es ihm nur um den Krieg ging, und dies beinhaltete auch die Vernichtung der Juden. Er sei auch ein Lügner, wenn er über seine persönlichen Erfahrungen von den Schrecken des Ersten Weltkrieges spreche.

Die andere Weise, die ich in meinem Buch “Der erzwungene Krieg” (Tübingen 1990, 14. Auflage) dargelegt habe und die in unzähligen anderen Büchern enthalten ist, zum Beispiel bei Ziegler, Degrelle, Giesler, Kubizek und Birkenhead (viele, etwa John Tolands Hitler-Biographie, sind Ausdruck seelischer Zerrissenheit), sieht in Hitler den vernünftigen und in vielerlei Hinsicht überlieferten deutschen Staatsmann, so wie er von A. J. P. Taylor in “Die Ursprünge des 2. Weltkrieges” (Gütersloh 1962) und von Francis Neilson in “The Tragedy of Europa” (5 Bde., Appleton 1940 – 46) dargestellt wird.

Wie jedermann weiß, war Hitler Künstler, Maler und vor allem Architekt. Er war nicht irgendein Bankräuber wie Stalin, der den tölpelhaften und mittelmäßigen Franklin D. Roosevelt (FDR) erheiterte. Und jener FDR verdankte es nur dem Vermögen seiner Eltern, daß er Harvard nicht ohne Abschluss verlassen mußte. Nach nur einem Jahr Studium schaffte er es, dank des Reichtums seiner Eltern eine Stellung im Justizwesen zu bekommen. Francis Perkins, FDRs Arbeitsminister im Jahre 1933, erwähnte, daß John Maynard Keynes während seines einzigen USA-Besuches Reportern erzählte, daß FDR kein Wort von dem, was er über Wirtschaft sagte, verstanden habe.

Und jener FDR ließ die Theologieprofessoren Taylor und Murphy von der Columbia-Universität in Springfield, Missouri, ins Gefängnis werfen, so daß Murphy auf Dauer wahnsinnig wurde. Und es war jener FDR, der es dem alkoholabhängigen englischen Diktator Churchill erlaubte, einen hervorragenden US-Karrierediplomaten (Tyler-Kent) ohne Gerichtsverfahren fünf Jahre lang in ein englisches Gefängnis zu werfen. Und es war jener FDR, der 1942 Hunderttausende von US-Bürgern ohne Rücksicht auf die Gesetzeslage in Konzentrationslager verbringen ließ.

Trotz seiner vor Moral triefenden Chicagoer Quarantäne-Rede gegen Hitler vom 5. Oktober 1937 bewegte sich FDR eher auf der Ebene eines Stalin und Churchill denn eines Adolf Hitler. FDR, nicht Hitler, war das Unglück für das 20. Jahrhundert. FDR behauptete, das Verhalten Deutschlands im Jahre 1938 sei ein Unglück für die Zivilisation, und das New Yorker Magazin Times schilderte Hitler am 2. Januar 1939 als einen Mann, der die Hymne des Hasses spiele.

Der Schlüssel zum Verständnis für den Niedergang des Britischen Weltreiches und die Niederlagen von Polen, Frankreich, Italien und Deutschland im Zweiten Weltkrieg ist der geheime Roosevelt-Stalin-Pakt von 1933. Dieser Pakt besteht immer noch, auch wenn Truman im Jahre 1947 auf Wunsch einer Gruppe englischer Imperialisten, die vergeblich hofften, England könne die USA weltweit wieder ablösen, den Kalten Krieg erklärte, der eigentlich unecht ist.

Das amerikanisch-russische Bündnis ist das fatale Ergebnis von FDRs verruchtem Denken. Lange vor seinem Präsidentschaftskampf gegen Hoover 1932 hatte FDR zusammen mit Harry Hopkins, seinem Berater für soziale Fragen in seiner New Yorker Gouverneur-Zeit, einen groß angelegten Feldzug für Ausgaben im Sozial- und Wohlfahrtsbereich geplant, wenn er Präsident werden sollte (siehe R. Sherwood, Roosevelt und Hopkins, Hamburg 1950). Seinen Wahlkampf gegen Hoover hatte er jedoch mit der falschen Anschuldigung geführt, Präsident Hoover habe zu viel Geld ausgegeben (FDR, Speaking frankly, aaO.).

FDR war nicht nur ein zynischer und mittelmäßiger Lügner, sondern auch wie Churchill mit seinen Flächenbombardierungen (Lindeman-Plan) und Stalin mit seinen massiven Säuberungen ein Verbrecher im Weltmaßstab. Lenin bemerkte einmal, das Einsetzen von Verbrechern für politische Ziele sei gut; Stalin aber hat mit diesen Elementen vorzugsweise Umfang gepflogen. Man muß kein Trotzkist sein, um zu erkennen, daß Stalin, dessen Rolle als Doppelagent im Zarenreich aufgedeckt wurde, nachdem die Unterlagen der Ochrana (zaristische Geheimpolizei) von Paris ans Hoover-Institut nach Stanford verbracht worden waren, ein internationaler Verbrecher war. Nachdem er mit dem im Exil befindlichen Trotzki in verschiedenen Ländern Katz und Maus gespielt hatte, ließ er ihn 1940 in Mexiko ermorden.
 

Das FDR—Stalin—Bündnis von 1933

Die Tatsachen des FDR-Stalin-Bündnisses von 1933 sind von den offiziellen Vertretern nie öffentlich zugestanden worden. Königin Elisabeth I. von England lehnte vor Jahrhunderten ein Heiratsangebot Iwans des Schrecklichen als einen schlechten Scherz ab (Iwan der Schreckliche: »Wenn mein Volk mich stürzt, leben wir in England, wenn Ihr Volk Sie stürzt, leben wir in Rußland.«). Aber Iwan der Schreckliche mit seinen oprichini (den Polizeigewaltigen) war im Vergleich zu Stalin und seiner Tscheka sowie dem NKWD (der Geheimpolizei in den Anfangsjahren des Bolschewismus; siehe hierzu Walter Duranty, Stalins Ru?land, New York 1944) ein geachteter und gesetzmäßiger Herrscher.

Von 1917 an hatten es nacheinander vier US-Präsidenten abgelehnt, das bolschewistische Regime unter Lenin und Stalin diplomatisch anzuerkennen, obwohl eine solche immer wieder beteuerte Verweigerung das internationale Recht in Frage zu stellen hieß, vor allem dann, als die Bolschewisten die unumstrittenen Herrscher Russlands geworden waren. Das Geheimnis des FDR-Stalin-Bündnisses von 1933 wurde mir 1947 persönlich bestätigt, als ich Gast in Bullitts Haus in Washington, DC, war. Ich wurde Bullitt durch meinen bedeutendsten Harvard-Professor William Langer (1896—1977) vorgestellt. Langer war im Zweiten Weltkrieg Chef der geschichtlichen Abteilung des OSS, des damaligen CIA. Bullitt war zum Ende des Ersten Weltkrieges Wilsons wichtigster diplomatischer Unruhestifter in Russland — er diente auch dem fortschrittlichen Romanschriftsteller Upton Sinclair in einer Reihe von Romanen als Vorbild für den weltweiten Reisediplomaten.

Wie ich in meinem Buch “Der erzwungene Krieg” (aaO.) ausgeführt habe, hat Bullitt (zu seinem späteren Leidwesen) als FDRs wichtigster Kriegsschürer in Westeuropa gewirkt, und zwar von der Münchener Konferenz im September 1938 an bis zum Kriegsausbruch zwischen Polen, Frankreich, England und Deutschland im September 1939. Bullitts Buch, das das Bündnis von FDR mit Stalin insgesamt verurteilte, erschien erst 1943. Bullitt war von 1933 bis 1936 als FDRs Wunschbotschafter in Moskau, wurde aber dann auf eigenen Wunsch an die Botschaft in Paris versetzt.

In seinem letzten Bericht aus Russland machte Bullitt keinerlei Geheimnis daraus, daß er froh war, Moskau zu verlassen, weil er Stalin und dessen Helfershelfer und Methoden verachtete, ja haßte. Daß er weiterhin Stalins Verbündetem FDR in Paris dienen konnte, zeigt, daß er zu diesem Zeitpunkt noch weit davon entfernt war, folgerichtig zu denken und zu handeln. Trotz seiner zunehmenden Verachtung des FDR-Stalin-Bündnisses war er immer noch bereit, seinen Dienst zu machen, genauso wie William Donavan und Joseph Kennedy (Botschafter in London), und zwar als Teil undWerkzeug des etablierten Grenville Clark/James Conant-Klüngels von Harvard.

Dieser Kreis spiegelte die Hinterlassenschaft des J.P. Morgan/John D. Rockefeller-Klüngels aus dem Ersten Weltkrieg wider. Und dieser Kreis war nie bereit gewesen, den Nye-Bericht für den Kongreß aus dem Jahre 1934 über die ruchlosen Verbrechen der ‘Händler mit dem Tod’ der Jahre 1914—18 im offiziell neutralen Amerika anzuerkennen. Erst 1943 veröffentlichte Bullitt sein Buch “The Great Globe Itself”. Im selben Jahr fing Joseph Kennedy, der Vater des späteren Präsidenten John F. Kennedy, an, gegen FDRs prostalinistische Außenpolitik anzugehen. 1940 hatte Kennedy FDR geraten, auf Churchill Druck auszuüben, mit Hitler einen Kompromissfrieden zu schließen.

Kennedy forderte auch Papst Pius XII. auf, etwas gegen den wachsenden Einfluß Stalins in Europa zu tun. Der. Papst unterrichtete Kennedy, daß FDR und Churchill vergeblich versucht hätten, ihn schon im Anfangsstadium des Krieges gegen Hitler und Mussolini auf ihre Seite zu bekommen. Er ließ ihn auch wissen, daß seinen Bemühungen, FDR gegen Stalin einzunehmen, kein Erfolg beschieden war. FDR war zu jener Zeit derart auf das Vorrangbündnis mit Stalin festgelegt, daß nicht einmal Churchill in der Lage war, ihn zu beeinflussen.

Bullitt berichtete mir auch von seinen Gesprächen mit den sowjetischen Führern nach seiner Ankunft in Moskau im Jahre 1933. Stalin, der oberste sowjetische Voshd  (Führer), hatte es soeben mit Hilfe des Gosplan und seines Schwagers im Obersten Sowjet, Lazar Kaganowich, geschafft, Millionen ukrainischer Bauern zu vernichten — unter dem Vorwand, es müßten Lebensmittelvorräte für die sowjetischen Fernosttruppen, die Japan gegenüberstanden, gesammelt werden (siehe Robert Conquest, Die Ernte des Todes, München 1988).

Er ließ Bullitt wissen, er liebe es, die englischen und französischen Botschafter endlos warten zu lassen. Als FDRs Gesandter könne er, Bullitt, ihn jedoch zu jeder Tages- und Nachtzeit in seiner Kreml-Wohnung erreichen. Der US-Gesandte war einschließlich des deutschen Gesandten die Nummer 1 der dem Kreml genehmen Diplomaten. Hitler war erst unlängst an die Macht gekommen, und die geheimen militärischen wie wirtschaftlichen Abmachungen des deutsch-sowjetischen Vertrages von Rapallo sowie des Berliner Freundschaftsvertrages von 1926 wurden noch immer erfüllt (siehe Gordon Lang, … die Polen verprügeln, Lindhorst 1989). Stalin selbst hat
sie dann aufgekündigt.

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