Valneva kämpft nicht nur mit Mikroben

Durch Synergieeffekte und den weiteren Ausbau der Schlüsseltechnologien sollen die Altlasten der früheren Intercell bald Vergangenheit sein.

Das Velneva Team beim Handelsstart an der NYSE Euronext

Das Valneva Team blickt beim Handelsstart an der NYSE Euronext positiv in die Zukunft. Copyright: Valneva

Innovative Ansätze im Kampf gegen resistente pathogene Keime sind die große Herausforderung der nächsten Dekade. Die französisch-österreichische Valneva, aus der Fusion der österreichischen Intercell AG und der französischen Vivalis SA hervorgegangen, und neben der Wiener Börse auch am regulierten Markt der NYSE Euronext Paris gelistet, kämpft erfolgreich gegen die Altlasten der Vergangenheit.

Valenva will eine Führungsrolle bei Impfstoffen und Antikörpern

Der Anspruch von Valneva ist hoch, eine Führungsrolle im Impfstoff- und Antikörperbusiness will das Unternehmen schon bald einnehmen und mit der Vermarktungsgenehmigung für den Impfstoff IXIARO in 27 EU-Mitgliedsstaaten, Norwegen, Liechtenstein und Island ist bereits ein wichtiger Schritt in Richtung Erfolg vollzogen. 
Synergieeffekte nutzen
Einsparungen durch Synergieeffekte sind ein wichtiger Teil der Unternehmensstrategie.

Drei Millionen Euro spart Valneva jährlich durch den Verkauf der GMP-Produktionsanlage der ehemaligen Vivalis in Nantes, Frankreich, ein und auch die ehemalige Intercell Impfstoff-Produktionsstätte in Schottland wurde obsolet und geschlossen. Neben Einsparungen durch Synergieeffekte bringt die Fusion aber auch zwei interessante Technologien zusammen.

Die weitreichende Impfstoffexpertise von Intercell und die Stammzellenlinie EB66 aus dem Hause Vivalis, die sich neben der Produktion von Antikörpern auch zur Herstellung der verschiedensten Impfstoffe eignen soll.

Die drei Schlüsseltechnologien
 der Valneva

Grundstein des künftigen Erfolges stellen drei Schlüsseltechnologien dar. Die GMP-konforme Stammzellenlinie EB66, die Antikörper-Forschungsplattform VIVA|Screen und das Impfstoff-Adjuvans IC31. Mehr als 20 Virusfamilien will Valneva bereits in EB66 effizient vermehren. Diese Alternative zur Produktion von Impfstoffen in Hühnereiern oder primären Hühnerfibroblasten ist nicht nur billiger sondern auch frei von deren Nachteilen.

Mehr als 60 Impfstoffe diverser Partnern werden mittels der Valneva-Technologie produziert. Darunter auch der H5N1-Impfstoffkandidat, der sich gerade in der Zulassungsphase in Japan befindet und Bestandteil des Impfstoffprogramms zwischen dem Chemo-Sero-Therapeutic Research Institut und GlaxoSmithKline ist. Bei der Antikörpersynthese setzt man bei Valneva auf die VIVAScreen Technologie, eine auf Microarrays basierte Einzelzellmessplattform zur Analyse von Antikörpern in menschlichen B-Zellen gewonnen aus Spenderblut.

Auf einem Microchip mit 62.000 Vertiefungen von der Größe und Gestalt eines B-Lymphozyten werden die den gewünschten Antikörper tragenden B-Zellen mittels ELISA selektiert. Die anschließende RNA-Isolierung ermöglicht durch den Einsatz gentechnischer Verfahren die Synthese der jeweiligen Antikörper. Aus dem Hause Intercell stammt IC31, ein Adjuvans, das eine Reihe von Impfstoffherstellern schon heute zur Steigerung einer Immunantwort verwenden.

Quartalsverlust hat sich vervierfacht


Trotz gestiegener Umsätze hat sich der Quartalsverlust von Valneva in Q3/13 erst einmal vervierfacht und sich auch negativ auf den Aktienkurs ausgewirkt. Einem Verlust von 9,97 Mio. EUR stehen Umsatzerlöse und Erträge aus Förderungen in Höhe von 14,68 Mio. EUR gegenüber. Dies sollten jedoch nicht überbewertet werden, da sie primär auf eine Großbestellung des Impfstoffes IXIARO durch das US-Militär zurückzuführen waren.

Allerdings ist auch der relativ hohe Verlust laut Valneva auf einen Einmaleffekt – den Intercell-Fehlbetrag von 6,7 Mio. EUR – zurückzuführen. Ohne diesen wäre der Konzernnettoverlust lediglich um ein Drittel gewachsen. Was die Investoren angeht, sie scheinen vom Erfolg der Valneva überzeugt. Am 9. Dezember 2013 sicherte sich die österreichische Tochter Valneva Austria GmbH eine Finanzierung in Höhe von 30 Mio. USD durch eine Investment Fond der Pharmakon Advisors.

Valneva in Zahlen
CEO: Thomas Lingelbach
Marktkapitalisierung: 249,05 Mio. EUR
Hauptindex: NYSE Euronext (Paris) / ATX (Wien)
Aktienkürzel: ISIN:FR0004056851, WKN:A0MVJZ |Symbol: VLA
Kurs in EUR: 4,55 (Stand: 17. Januar 2014)
52-Wochenhoch/52-Wochentief: 7,11 EUR / 2,88 EUR
Website: Webseite Valneva
Chart und Finanzdaten: Finanzdaten Valneva

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