LEDs, Revolution auf dem Acker

Maßgeschneidertes Gemüse

Doch normale Nahrungsmittel sollten nur der Anfang sein, als nächstes soll in Watanabes Lichtfabriken maßgeschneidertes Obst und Gemüse heranwachsen. In jahrelangen Versuchen, immer auf der Jagd nach den optimalen Wellenlängen, gelangen ihm schließlich vitaminreichere Salate und lycopenreichere Tomaten. Die richtige Wellenlänge zur richtigen Zeit im Reifungsprozess ist ein entscheidender Faktor, aber auch die Lichtintensität, die Dauer der Beleuchtung, die Temperatur und die Zusammensetzung der Atmosphäre sind enorm wichtig, sagt Watanabe.

Überrascht hat den Forscher die Wichtigkeit des Windes, die Qualität des Gemüses hängt entscheidend von der Windströmung ab, sagt er. Watanabes Gewächshaus ist deshalb vollgestopft mit Hightech und leuchtet in grellem Rot und Blau. Alle äußeren Wachstumsfaktoren kann er so verändern, dass das gewünschte Gemüse resultiert. Seit 2012 werden am Future Science Technology Center der Tamagwa Universität in Tokyo erfolgreich grüne Blattsalate zum Verkauf angebaut.

Unter LED-Licht und kontrollierten Bedingungen wachsen in kürzester Zeit sehr viel nährstoffreichere Pflanzen als auf jedem Acker. Ob sich die Methode des Japaners auch außerhalb Japans durchsetzen wird ist noch unklar, doch die LED-Technologie ist wetterunabhängig und Wetter wird in der Landwirtschaft zu einem immer schwerer zu prognostizierenden Faktor.

Mit LED-Gemüse die Welternährung sichern


Für die Zukunft, die eine konstant wachsende Weltbevölkerung vorhersagt, könnte Watanabes Idee durchaus Schule machen. Lebensmittelengpässe durch eine wachsende Weltbevölkerung und unvermeidbare Wetterkapriolen ließen sich damit minimieren. Mit ausreichend Elektrizität ließe sich die Ernährung der Weltbevölkerung sicherstellen, glaubt Watanabe. Vorerst plant der findige Japaner seine Idee in ein erfolgreiches Business zu konvertieren.

Dass er Investoren und Nachahmer auf den Plan rufen wird, davon ist Watanabe überzeugt. Und dass die Japanische Agrarwirtschaft global nicht konkurrenzfähig ist, will Watanabe ab sofort nicht mehr gelten lassen. Die Technik haben wir nun, sagt er, jetzt müssen wir unser Wissen nur in effizient arbeitenden Fabriken zum Blühen bringen. In seiner ersten Fabrik am Future Science Technology Center wird Kopfsalat in nur 12 Tagen zur Reife gebracht. Mittelfristig will Watanabe in seiner vollautomatisierten Fabrik rund 3.500 Salatköpfe pro Tag vom Band laufen lassen.

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