Klimapolitik: Eingebildete und echte Katastrophen

Von Josef Brodacz

Man darf davon ausgehen, dass zumindest einigen Politikern die Grundgesetze der Physik vertraut sind. Obschon sie oft meinen, jene der Ökonomie ungestraft ignorieren zu können.

Es dürfte ihnen daher klar gewesen sein, dass die verordneten Abgaslimits nie und nimmer eingehalten werden können. Daraus darf gefolgert werden, dass Volksvertreter in Kumpanei mit Volkswagen die Charade zumindest duldeten, um politisch gewünschte und vor aller Welt mit dem Dünkel moralischer Überlegenheit dekretierte Klimaziele einzuhalten. Damit die Insassen der Öko-Grünen Vollzugsanstalt Deutschland weiterhin in der Illusion gehalten werden können, sie würden mit ihrem heldenhaften Kampf gegen das CO² die Welt vorm Klimatod erretten, wenn sie schon selbst mittels Energiewende in einem nie dagewesenen Ausmaß zur Kasse gebeten werden.

VW hat hoch gepokert. Und verloren. VW hat sich offensichtlich opportunistisch dem Klimaregime der „Öko“-Politik wider besseres Wissen und alle Gesetze der Physik unterworfen. Nun steht der Konzern allein im Regen. Dass dieselbe Politik nun entrüstet „Haltet den Dieb“ schreit, liegt in ihrem Wesen begründet. Der Unterschied zur Klimapolitik: VW muss den Schaden stemmen durch Gewinne, die sie einfahren, weil die Deutschen Autos bauen, die der Markt schätzt – mit oder ohne Klima-Voodoo. Und zumindest einige der Bosse werden persönlich die Konsequenzen tragen.

Für die Folgen der Klimapolitik hingegen – Billionen für Energiewende, üppige Förderungen für Alternativenergie, Emissionshandel samt zugehörigen Finanzbetrügereien, Low-Carbon-Technologien, Milliarden für Hunderttausende wohlbestallte Beamte auf nationaler, EU- und globaler Ebene, die diesen Wahnsinn administrieren, zigtausend „Klima-ExpertInnen“, die dafür sorgen, dass Vorgenannten die wissenschaftliche Legitimation für ihr sinnentleertes Tun nicht ausgeht – für all das zahlen ausschließlich wir mit Steuergeld.

Klimaentwicklung der Erde Alles eine Frage des Blickwinkels: Das Klima der Erde ist und war noch nie stabil. Copyright: „All palaeotemps G2“ von User:Glen Fergus, User:hg6996 – https://commons.wikimedia.org/wiki/File:All_palaeotemps.png. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons

Merkel und Obama haben nicht umsonst den Kampf gegen CO² auf dem G7-Treffen in Elmau zum globalen Ziel erhoben. Spätestens seitdem sollte jedem klar sein, dass es beim Pariser Klimazirkus nicht um die Errettung der Welt geht, sondern um Entmündigung der Bürger, Zerschlagung der Nationalstaaten und Schaffung supranationaler Strukturen wie z. B. eines globalen Klimaregimes. Die Amerikaner werden dabei die Pariser Beschlüsse keineswegs als verbindlich betrachten. Wie sie auch das Kyoto-Protokoll zwar mit aller Macht betrieben, ihm selbst aber nie beitraten. Genauso wenig übrigens wie dem von ihnen initiierten Völkerbund, der nach dem Ersten Weltkrieg gewachsenen ethnischen Strukturen zum Trotz so manche nationale Grenze Europas neu definierte.

Was uns, neben anderen Ursachen, den Zweiten Weltkrieg bescherte und den USA die Hegemonie. Amerika denkt also trotz aller Lippenbekenntnisse nicht im Traum daran, mittels CO²-Religion seine industrielle Basis als führende Hochtechnologiegesellschaft zu zerstören. Chinesen forcieren neben Atomkraft den Bau von Kohlekraftwerken, um den Energiehunger einer dynamisch wachsenden Gesellschaft zu stillen. Solarpaneele produzieren sie für Europa, vor allem für den hochsubventionierten deutschen Markt. Denn die deutsche Solarindustrie gibt es praktisch nicht mehr. Wie auch viele Milliarden Steuergeld und die Tausenden einst von Politik und Mainstream bejubelten zugehörigen „Green-Jobs“ … Es steht also zu befürchten, dass die Europäer – vor allem die Deutschen – die Klimafolklore weiterhin allein hochhalten. Bis ein anderes Phänomen auftaucht, das sie paralysiert.

Wie z. B. die Invasion asiatischer und afrikanischer „Schutzsuchender“, der die etablierte Politik hilflos gegenübersteht. Mangels Mut zur Selbstbehauptung könnte sich daher für das ermattete, saturierte Europa die Sehnsucht nach der Apokalypse schneller erfüllen als erhofft.

Josef Brodacz ist Herausgeber des führenden Österreichischen Life Science Magazins Chemiereport und lebt in Wien.

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